Ágnes Farkas beendet ihren Freiwilligendienst im Jugendbüro Altenahr

Das europäische Solidaritätskorps (ESK) ist ein von der Europäischen Union gefördertes Programm, das jungen Europäer*innen die Möglichkeit gibt, sich für einen bestimmten Zeitraum sozial in Europa zu engagieren. Das pro Büro für Jugendarbeit Altenahr stellte bei der deutschen Nationalagentur den Antrag eine freiwillige Person aufzunehmen, welcher schon 2019 bewilligt wurde. Dem gesamten Freiwilligendienst von Erasmus obliegt eine einhundertprozentige Förderung zu Grunde. Allerdings gestaltete sich die Suche nach Freiwilligen sehr kompliziert. Einerseits durch die anhaltende Corona Situation, andererseits mussten gewisse Bedingungen, wie soziale Benachteiligung, erfüllt werden. Schließlich wurde das Jugendbüro Altenahr in Mártély, der ungarischen Partnergemeinde der VG Altenahr, fündig und konnte Ágnes Farkas für einen acht monatigen Freiwilligendienst gewinnen.

Als sie Anfang Juli 2021 anreiste, standen noch Ziele wie das Schaffen eines europäischen Bewusstseins auf der Agenda. Doch schon eine Woche später wurden diese durch die Hochwasserkatastrophe auf den Kopf gestellt. Aber anstatt die Rückreise anzutreten, zog sich die mutige 20-jährige die Gummistiefel an und sagte: „Ich bleibe hier, ich helfe euch! Dies war nicht nur von „Ági“ eine kühne Entscheidung, sondern auch von ihrer Gastfamilie Claudia und Björn Papke aus Ahrbrück, bei der sie für die gesamte Dauer untergebracht war. Da auch das Jugendbüro als Arbeitsstätte zerstört war, musste zu Beginn des Freiwilligendienstes sehr stark improvisiert und umgeplant werden. So unterstütze Frau Farkas in der Anfangsphase unter anderem die Betreuung in Ahrbrück, bevor sich das Jugendbüro am Ersatzstandort in Kesseling neu einrichtete. Sie konnte in verschiedenste Arbeitsbereiche eintauchen und ihre Kompetenzen in den Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit vertiefen. Gemeinsam mit der FSJlerin Annika Feldmann half sie beim Wiederherstellen der vorherigen Strukturen und Arbeiten im Jugendbüro.

Während der gesamten Zeit wurde sie von einer ehrenamtlichen Mentorin begleitet. Zsusanna Nágy kommt gebürtig ebenfalls aus Mártély, was die Kommunikation zwischen den beiden deutlich erleichterte und wodurch aufgekommene Probleme schnell gelöst werden konnten. Am vergangenen Donnerstag fand ein fachlicher Abschluss des Projektes statt, bei dem die bisher genannten Personen gemeinsam mit Jugendpfleger Werner Söller und Projektkoordinator Miguel Jeandrée den Freiwilligendienst abrundeten. Gemeinschaftlich fanden sie ein durchweg positives Feedback, was das Jugendbüro dazu veranlasst das Projekt Europa weiter anzugehen und weitere Aktivitäten zu planen. Am folgenden Abend lud die junge Ungarin ihre in der kurzen Zeit gesammelten Freunde, die sie Wegbegleiter nannte, zu einer Abschiedsparty ein, wo sie gemeinsam die Zeit Revue passieren lassen konnte.

Am Freitag, den 04.02.2022 fliegt Ágnes Farkas wieder zurück in die Heimat und kann mit Erfolg sagen ihr Ziel, ein europäisches Bewusstsein zu erhalten, erreicht zu haben. Damit ist die Arbeit des Jugendbüros noch nicht getan. Neben einem Abschlussbericht und der Endabrechnung im Mobilitytool überlegt sich das Jugendbüro den Erwerb des Erasmus Qualitylabels anzustreben. Dann wäre der Weg in eine weitere Ära europäischer Projekte geebnet.