Im März 2021 bekam die Ungarin Agnes Farkas während ihrem gerade begonnen Englischstudium eine Nachricht von Björn Papke, Ehrenamtler im Jugendbüro: „Hallo Agi, Werner Söller hat noch einen Job und sucht noch Menschen wie dich. Die junge Frau war erstmal überrascht, aber hat ziemlich schnell entschieden: Sie möchte das Angebot annehmen und unbedingt nach Deutschland reisen, 6 oder 12 Monate?, das war die Frage. Am Ende waren es dann aufregende 8 Monate.
Zurück auf Anfang: Im Rahmen einer Schülerbegegnung im Jahr 2001 besuchte schon die Mutter und der Bruder von Ágnes Farkas das Ahrtal. Ein paar Monate später kam die „kleine Ági” zur Welt. Die junge Frau hätte nicht gedacht, dass sie im Jahr 2019 ein vierwöchiges Praktikantin im Jugendbüro absolvieren würde. Im Jahr 2020 wollte dann Frau Farkas wiederkommen um das Jugendbüro zu besuchen, hatte aber wegen Corona leider keine Chance. Ági Farkas hat trotzdem ihre Freunde nicht vergessen und schrieb mit ihnen wenn die Zeit es zuließ.
Nachdem sie am 06. Juli 2021 ankam, dachte niemand, dass sie nur 6 Tage im Jugendbüro in Altenburg arbeiten kann. Am 14. Juli kam dann das Hochwasser und sie war mittendrin. Die Ungarin hatte auf Grund der Katastrophe auch die Möglichkeit wieder nach Hause zu fliegen, aber meinte: „Ich gehe nirgendwo hin, ich möchte unbedingt helfen”. Das Jugendbüroteam versuchte, auch mit ihrer Unterstützung, möglichst viele Aktionen und Programme für die Kinder und Jugendlichen zu organisieren, um ihnen kleine Auszeiten zu ermöglichen. Im September feierte sie mit ihrer zweiten Familie und weiteren liebgewonnen Menschen ihren 20. Geburtstag. Im Rahmen des ESK-Programms, sollte sie ein Mini Projekt erarbeiten und umsetzten. An dem Projekt „Ungarischer Tag” nahmen 10 Kindern teil, die ungarische Volksänze und ein ungarisches Mittagessen kennenlernten. Ebenfalls nahm die europäische Freiwillige mit jungen Menschen aus 12 Ländern an einer Seminarwoche in der Jugendbildungsstätte Walberberg teil. Eine wichtige Erfahrung sich auszutauschen und über den Tellerrand des Jugendbüros zu schauen. Der Monat Dezember gestaltete sich, trotz Corona, als eine besinnliche Zeit, um auch deutsche Weihnachtsbräuche kennenlernen. Alle, die sie kennen und schätzen gelernt hatten, waren von ihrer Art, ihrem Engagement und ihrer sprachlichen Entwicklung begeistert. Die Ungarin Agnes Farkas wurde von Freunden an den Flughafen begleitet und flog am 04. Februar 2022 voller Eindrücke und Erlebnisse wieder nach Hause, aber sie sagte, dass die auf jeden Fall wiederkommt.
Mártély in Südungarn, ist eine Gemeinde mit ca. 1300 Einwohnern, gelegen in 1400 km Entfernung von Altenahr. Besonders reizvoll ist das Gelände am toten Arm der Theiß. Hier gibt es vielfältige Freizeitmöglichkeiten; von Wassersport über Angeln bis hin zu dem Naturlehrpfad, der teilweise nur über Holzstege begehbar ist. Im Jahre 1997 begann die neue Partnerschaft der Verbandsgemeinde Altenahr mit Mártély/Ungarn auf dem Hambacher Schloss. Gegenseitige Besuche von Ratsdelegationen, Schüler- und Jugendbegegnungen führten schlussendlich dazu, dass aus Fremden Freunde wurden.