Wo stehe ich, gibt es alternative Berufswege oder was benötige ich noch, um im Arbeitsleben als Lehrer glücklich zu werden? All das können Fragen sein, die sich Studierende während eines Lehramtsstudiums möglicherweise stellen. Um sich diese Fragen zu beantworten, sollen Lehramtsstudierende an der Universität zu Köln im Rahmen ihres Studiums ein sogenanntes „Berufsfeldpraktikum“ absolvieren. In der Beschreibung von der Universität heißt es: „(…) lernen Sie ans Lehramt angrenzende pädagogische, soziale oder fachbezogene Berufe kennen.“
Was in der Theorie sicherlich gut und sinnvoll klingt, kann in der Praxis während einer Pandemie zur echten Herausforderung werden. Während einige Kommiliton*innen überhaupt erst keinen Praktikumsplatz finden konnten, haben andere wiederrum im letzten Moment Absagen erhalten. Umso glücklicher bin ich über die Bereitschaft des Teams um Werner Söller im ProBüro für Jugend, mir ein Praktikum bei ihnen zu ermöglichen. Zurzeit studiere ich Lehramt für Gymnasium und Gesamtschule mit den Fächern Musik und Philosophie an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und der Universität zu Köln im sechsten Semester.
Von Anfang an war klar, dass der Lockdown eine Herausforderung für die Praktikumsarbeit von Mitte Februar bis April darstellen wird. So bedarf es Kreativität, diese Zeit effektiv und produktiv zu nutzen. Nach mehreren Gesprächen ergaben sich zwei Projekte, die den Fokus meiner Praktikumsarbeit bilden sollten. Eines davon war das Entwickeln eines musikalischen Angebots für die Nachmittagsbetreuungen der Grundschulen in der Verbandsgemeinde Altenahr. Da das Singen zurzeit nicht erlaubt ist, wurden die Möglichkeiten mit den Kindern zu musizieren deutlich eingeschränkt. So entwickelten sich zwei kurze Corona-konforme musikalische Einheiten, die das Musizieren auch während der Pandemie zulassen: Bodypercussion – Klangerzeugung mit Hilfe des eigenen Körpers und Boomwhackers – Kunststoffröhren, die beim Schlagen unterschiedliche Töne erzeugen.
Das Begleiten der Planung und Durchführung der Kinderferienwoche in den Osterferien sollte der andere Fokus meiner Praktikumsarbeit sein. Hier entwickelten wir zusammen mit dem Team des Jugendbüros Ideen zur Gestaltung der Freizeit. Hierbei konnte ich Einblicke in einen Teilbereich der eigentlichen Arbeit des Jugendbüros erhalten. Alles immer begleitet durch die Unsicherheit, ob das Geplante überhaupt stattfinden darf.
Trotz gewisser Schwierigkeiten bin ich sehr froh darüber, dass ich mein Berufsfeldpraktikum im ProBüro für Jugend absolvieren darf. In der bisherigen Zeit konnte ich gerade während der Arbeit mit den Grundschulkindern bereits Erfahrungen sammeln, die im Lehreralltag von Nutzen sein können. Zudem bietet das Praktikum eine gute Abwechslung zu einem sonst sehr tristen Online-Semester.